Die mittlere Geschichte
oder
die Geschichte -es Mittelalters,
375-1517.
Die mittlere Geschichte zerfällt in folgende drei Perioden:
n. Chr.
375—768 Erste Periode. Von der Völkerwanderung bis
auf Karl den Großen.
768—1273 Zweite Periode. Von Karl dem Großen bis
auf Rudolph von Habsburg.
1273—1517 Dritte Periode. Don Rudolph von Habs-
burg bis zur Reformation.
Erste Periode.
Aeit der Gährnng und Gründung neuer Reiche.
Einleitung. Die jetzt in den Vordergrund der Welt-
geschichte tretenden D e u t sch e n (Germanen) stammten Ursprung-
lich aus Asten und gehören zur indogermanischen Völkerfamilie.
— Ihre Religion bestand in einfachem Naturdienst: Wuotan
(Wodan, nordisch Odin) der Vater alles Lebens, zugleich Kriegs-
gott, der die Gefallenen in Walhalla aufnimmt. Freia, seine
Gemahlin. Donar der Donnergott. Nerthus (Hertha) die
Erdenmutter mit geheimnißvollem Cultus auf einer Insel.*)
Ihre Abstammung leiteten die Germanen von dem Heroen
Thuiscon und dessen Sohn Mannus ab. **)
*) Vielleicht Rügen (Hertha-See) oder Alsen.
**) So berichtet der röm. Geschichtsschreiber Tacitus (um 90 n. Chr.) in
seinem für uns wichtigen Buche über das alte Deutschland.
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl_dem_Großen Karl Rudolph_von_Habsburg Rudolph_von_Habs- Freia
Die mittlere Geschichte
ober
Wie Geschichte des Mittelalters
375-1517
Die mittlere Geschichte reicht von der großen Völker man de-
rung dis zur deutschen Reformation und zerfällt in folgende
drei Perioden:
n. Chr.
375—768 Erste Periode. Von der Völkerwanderung bis auf
Karl den Großen.
768—1273 Zweite Periode. Von Karl dem Großen bis auf
Rudolph von Habsburg.
1273—1517 Dritt e Periode. Voll Rudolph von Habsburg bis
zur Reformation.
Erste Periode.
jmt der Guhrung und Gründung neuer Reiche.
Einleitung. Die jetzt in den Vordergrund der Weltgeschichte tretenden
Deutschen (von Thiuda, Volk, abgeleitet) oder Germanen stammen aus
'Asien und gehören zur indogermanischen Völkerfamilie.
Ihre Religion brstand in einfachem Naturdienst: Wuotan (Wodan,
nordisch Odin) der Vater alles Lebens, zugleich Kriegsgott, der die Gefallenen
in Walhalla aufnimmt, wohin sie von den Walkyren getragen werden.
Seine Gemahlin Freia (nordisch Frigg) war die Göttin des Hauses, des
Erntesegens und der Liebe. Ihr Sohn war Donar nordisch Thor), der
Donnergott. Sonnengott Balder. Der böse Loke. Kriegsgott Ziu (Tyr).
Die Erdenmutter Nerthus (Herthal mit geheimnißvollem Cultus auf einer
Insel.*) Todesgöttin Hel im kalten Niflhaim. Glaube an Riesen, Zwerge
und Elfen. Weltuntergang durch Feuer.
*) Vielleicht Rügen (Hertha-See) oder Alfen.
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl_dem_Großen Karl Rudolph_von_Habsburg Rudolph_von_Habsburg Freia_( Balder
Die mittlere Geschichte
oder
Die Geschichte des Mittelalters.
3751517.
Die mittlere Geschichte reicht von der groen Vlkerwan-derung bis zur deutschen Reformation und zersllt in fol-gende drei Perioden:
375768 Erste Periode. Von der Vlkerwanderung bis auf Karl den Groen.
7681273 Zweite Periode. Von Karl dem Groen bis auf Rudolf von Habsburg.
12731517 Dritte Periode. Von Rudolf von Habsburg bis zur Reformation.
Erste Periode.
Zeit der Grung und Grndung neuer Reiche.
Einleitung. Die jetzt in den Vordergrund der Weltgeschichte tre-tenden Deutschen (von Thiuda, Volk, abgeleitet)1) oder Germanen gehren zur arischen oder indogermanischen Vlkerfamilie.
Ihre Religion war berwiegend Naturdienst. Wodan (Wuotan nordisch Odin), der Vater alles Lebens, zugleich oberster Schlachtenlenker, der die Gefallenen in Walhalla aufnimmt, wohin sie von den Walkren getragen werden. Seine Gemahlin war Frigga, ihre Shne Donar (nordisch Thor), der Donnergott, der schne Sonnengott Bald er (Gemahlin Nanna), der bse Loke und der Kampfesgottziu (Tyr). Die schne Freya war die Gttin des Hauses, des Erntesegens und der Liebe. Die Erden-mutter (Nerthus [Hertha]) wurde mit geheimnisvollem Kultus auf einer Insel der Ostsee verehrt. Die grause Todesgttin Hel im kalten Niflheim.
*) Ein gemeinsamer Volksname erst seit der Mitte des 9. Jahrhunderts.
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Rudolf_von_Habsburg Rudolf Rudolf_von_Habsburg Rudolf Frigga Nanna) Freya
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Mulgrave-Archipel.
573
getrennt zu leben, verließ daher Kotzebue und blieb in Otdia, von
diesem reichlich beschenkt zurück. Beim Abschiede schien Kadu erst recht
zu fühlen, wie schwer ihm die Trennung von seinen Russischen
Freunden wurde, er weinte wie ein Kind und bat sie flehentlich wie-
der zu kommen. „Die Anhänglichkeit des guten Menschen, sagt Ko-
tzebue *), rührte mich sehr, und noch mehr erweichte mich der Jam-
mer der Wilden über unsere Abreise. Lagediack schloß sich fest an
mich, und fragte mich oft, ob wir denn gewiß wieder kommen wür-
den^ Männer, Weiber und Kinder begleiteten uns bis zur Schalup-
pe. Nachdem wir abgestoßen, setzten sich alle ans Ufer und stimmten
ein Lied an, in dem unsere Namen oft vorkamen. Die Anker
wurden mit Tages Anbruch gelichtet und wir verließen Otdia. Durch
den Tubus sahen wir Kadu mit einigen Andern vor Raricks Hause
sitzen und nach uns blicken. An seinem weißen Hemde war er mir
kenntlich, er wehte so lange mit einem weißen Tuche, als ich ihn
durchs Fernrohr zu unterscheiden vermochte."
Nach acht Jahren (1825) kam Kotzebue auf seiner zweiten Rei-
se um die Welt **) wieder nach Otdia. Anfangs erregte die An-
kunft des Schiffes, da die Eingebornen nicht wußten, was für ein
Schiff es wäre, bei denselben große Furcht und Bestürzung, so daß
Weiber und Kinder ins Innere der Insel flohen und die Männer
die Kahne bestiegen, um ihre Habseligkeiten nach entferntern Inseln
zu flüchten. Doch da Kotzebue in Begleitung von 3 Personen in
einem kleinen Boote ans Land fuhr gerade auf Raricks Wohnung zu
und einigen fliehenden Eingebornen die Worte To tabu (wie sie bei
seinem ersten Aufenthalte seinen Namen geradbrecht hatten) und A i -
darah (ein Ausdruck, der sowohl Freund als gut bezeichnet) zuge-
rufen hatte, blieben sie regungslos stehen und schienen auf eine Wie-
derholung seines Zurufs zu warten, um sich zu überzeugen, daß sie
wirklich recht gehört hätten. Doch wir lassen Kotzebue selbst erzählen:
„Auf mein abermaliges Totabu Aidarah überließen sie sich den leb-
haftesten Ausbrüchen der Freude, schrien nach dem Lande zu: hei To-
tabu! Totabu, ließen ihren Kahn im Stich, schwammen ans Land
und wiederholten ihren Ausruf unaufhörlich. Die Bewohner von
Otdia hatten uns, hinter Gebüschen versteckt, beobachtet. Jetzt, da
der wohlbekannte Name auf ihrer Insel erscholl, sprangen sie hervor
und gaben durch fröhliche Geberden, Tanz und Gesang ihre Freude
zu erkennen. Ein großer Haufen drängte sich an den Landungsplatz.
Andere kamen, bis an die Hüften im Wasser gehend, auf uns zu
um uns zu bewillkommenrn. Ich ward nun allgemein erkannt und
*) Kotzebue, Entdeckungsreise in die Südsee und nach der Behrings-
straße in den I. 1815—1818. Weimar, 1821. 3 Bände.
) Kotzebue, neue Reise um die Welt, in den I. 1823 — 1826, 2bän-
de, Weimar, 1830.
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
575
Fidschi-Inseln.
Die Fidschi-Inseln.
Diese Inseln, auch Viti-Inseln genannt, wurden von Tas-
man 1643 zuerst gesehen; und obgleich in neuerer Zeit stark besucht
wegen des daselbst wachsenden Sandelholzes, gehören sie dennoch zu
den am Wenigsten bekannten Theilen der Südsee. Die größern der-
selben sind hoch und mit Bergen angefüllt, die kleinern niedrig. Die
Einwohner gehören zur Ozeanischen Rasse, sind groß, von ziemlich
gut gebildeter Form und in der Eivilisation weiter als viele andere
Südsee-Insulaner vorgeschritten, dabei aber der Menschenfresserei oder
dem Kanibalismus ergeben. Ihre Wohnungen sind, wie Dillon,
der hier einige Zeit sich aufhielt, versichert, die größten und reinlichsten
in der Südfee. Sie haben Töpferwaaren und genießen gekochte oder
gesottene Speisen. Auch rühmt sie Dillon als die besten Schiffer
der Südfee, welche Fahrzeuge haben, die 90 bis 120 F. lang, 6 F.
tief und 22 F. breit sind und 350 Krieger fassen können. Ihre
Gastfreundschaft ist eines civilisirten Volks würdig. Aber bei allen
diesen guten Eigenschaften, herrschen unter ihnen solche Gebrauche, die
das menschliche Gefühl empören. Unter andern sehen sie die Frauen
als Lastthiere an und behandeln sie hart. Die Frau grabt, säet,
pflegt die jungen Pflanzen, leitet das Geschäft der Erndte, bereitet die
Speisen und vertritt in der That überall die Stelle des Mannes,
ausgenommen im Kriege, wahrend dieser seine Zeit mit Nichtsthun
hinbringt. Uebrigens ist das weibliche Geschlecht zücktiger als irgend-
wo in der Südsee. Die Vater verloben ihre Töchter schon, wenn sie
nur wenige Tage alt sind. Watkins, ein Missionar der Wesley-
anischen Gesellschaft auf den Freundschafts-Inseln macht uns mit
mehreren der grausamen Gebrauche dieser Insulaner bekannt. Einer
unter diesen ist die Erdrosselung der Wittwen bei dem Tode ihrer
Männer. Sobald der Mann gestorben ist, bereitet sich die unglück-
liche Frau auf ihr Schicksal vor; sie setzt sich nieder, der Strick wird
ihr um den Hals gelegt. Ein Mann legt die Hand auf das Haupt
derselben, und andere Männer ziehen dann die Enden des Strickes
an, bis der Tod erfolgt. Eine andere grausame Sitte ist die des
Lebendigbegrabens. Leute, die zu alt oder zu gebrechlich sind, um lan-
ger Dienste leisten zu können, werden Opfer dieser Barbarei. Zuwei-
len erfolgt diese grausame Handlung auf die eigenen Bitten alter
Leute, aber dann wird durchaus kein Versuch gemacht, sie durch Zu-
reden von ihrem Entschlüsse abzubringen, sondern man grabt ein vier-
eckiges Loch, führt den Alten oder Gebrechlichen zu demselben hin,
und nachdem man ihn in sitzender Stellung hinabgelassen hat, füllt
man das Grab mit Erde aus, die von den eigenen Angehörigen oder
Nachbarn fest getreten, ja mit großer Gewalt festgestampft wird, ohne
auf die Klagetöne des Sterbenden zu achten.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
310
Amerika.
tar einen imponirenden Eindruck. Auch finden sich viele schöne Werke
der Skulptur und Malerei von einheimischen Künstlern darin: und in
der einen der beiden zu dieser Kirche gehörigen Kapellen steht eine
Bildsäule der Jungfrau Maria, die äußerst vortrefflich ausgeführt ist,
und deren Künstler ein Indianer aus Quito gewesen seyn soll.
Quito ist berühmt wegen der köstlichen Eise, Gelees und Konfi-
türen, welche daselbst zubereitet und als die größte Zierde eines großen
Gastmahls angesehen werden. Mit ihrer Fabrikation beschäftigen sich
vorzüglich die Nonnen, die den Konfitüren eine obstähnliche Gestalt
mit solcher Geschicklichkeit zu geben wissen, daß man dieselben von den
natürlichen Früchten kaum unterscheiden kann. Auch die andern Kon-
fitüren, die man hier bereitet, sind sehr künstlich, besonders die einge-
machten und verzuckerten Obstarten.
Peru.
Schon lange vorher, ehe die Spanier Peru (spr. Per'u) entdeck-
ten und eroberten, war dasselbe der Sitz einer großen Kultur, und es
blühete daselbst ein Reich, das schon viele Jahrhunderte in den Stand
der Civilisation getreten und völlig organisirt war, und dessen Regen-
ten Inkas hießen. Alle Traditionen der Peruaner stimmen darin
überein, daß die Inkas ihr anfängliches Gebiet über die benachbarten
Länder ausdehnten und dabei von Cuzco, als dem gemeinsamen Mit-
telpunkte, ausgingen. Ein gewisser Manco Capac und seine Frau
Mama Ollo kamen nach der Landessage, wahrscheinlich mit Ende
des 12. oder Anfang des 13. Jahrhunderts nach Christi Geburt, als
Kinder der Sonne (aus irgend einem fernen Lande) an das Ufer des
großen Sees Titicaca, bauten die nördlich von diesem See gelegene
Stadt Cuzco und civilisirten die rohen Einwohner. Manco Capac
lehrte den Männern den Ackerbau und andere Künste des Friedens,
und seine Frau den Weibern das Weben und Spinnen. Er wurde
ihr Herr, ihr Hoherpriester, ihr Gesetzgeber, machte die Herrschaft in
seiner Familie erblich und erweiterte das Anfangs kleine Reich unge-
mein ; auch verbot er die Vielgötterei, baute der Sonne einen Tempel
und stiftete den Orden der Sonnen-Jungfrauen *). Ihm folgten bis
zur Ankunft der Spanier 14 -Inkas auf dem Throne, deren Namen
die Annalen der Peruaner ausbewahrt haben, und unter denen das
Reich sehr erweitert wurde, so daß im N. Quito und im S. Chile
der Herrschaft unterworfen wurden. Die Gränzen des alten Jnkareichs
*) Die Sonne ward nur für den sichtbaren Stellvertreter des höchsten
Wesens, Pachacamac gehalren, das auch die Sonne erschaffeg habe.
Der ewig Unsichtbare war gleichsam über die Verehrung der Menschen
erhaben, daher wurde nur der Sonne ein öffentlicher Dienst gewid-
met. In der Nähe des Sonnentempels waren die Wohnungen der
Sonnen-Jungfrauen.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
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Extrahierte Personennamen: Maria Maria Manco_Capac Manco_Capac
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Quito Quito Peru Peru Cuzco Christi Cuzco Quito Chile
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
574
Australien.
Rarick genannt, well ich, nach der hier üblichen Sitte, zum Siegel
des Freundschaftsbandes mit ihm den Namen getauscht hatte. Vier
Insulaner hoben mich aus dem Boote und trugen mich unter lautem
Jubelgeschrei ans Land, wo Lagediak mich mit offenen Armen er-
wartete und mich gerührt an seine Brust drückte. Jetzt erschollen im
Walde die kräftigen Tone des Muschelhorns und unsre Freunde kün-
digten uns die Ankunst Totabus (Raricks) an. Bald darauf erschien
er, kam in vollem Lause auf mich zu, umarmte mich mehrere Male
und suchte auf alle Weise seine Freude über meine Ankunft an den
Tag zu legen. Die Freunde, die ich hier nach langet Zeit wieder
sah, waren nur arme Wilde, und dennoch war ich tief ergriffen. Un-
verdorbene Herzen schlugen voll Zuneigung an dem weinigen. Auch
Weiber und Kinder kamen jetzt zum Vorschein, und unter ihnen Ra-
ricks alte Mutter, die mir eine lange Anrede hielt, nach deren Be-
endigung Rarick-und Lagediak mir unter die Arme griffen und mich,
gefolgt von der ganzen Versammlung, zum Hause des erstern führ-
ten. Auf einem freien beschatteten Platze vor demselben waren junge
Mädchen beschäftigt, feine Matten auszubreiten, auf denen ich und
Doktor Eschholz Platz nehmen mußte. Rarick und Lagediak setzten
sich uns gegenüber; Raricks alte Mutter mir zur Seite und in eini-
ger Entfernung. Die übrigen Insulaner bildeten einen dichten Kreis
um uns. Die Uns zunächst waren, ließen sich nieder und die sich
hinter ihnen Befindenden blieben stehen, um uns bester betrachten zu
können. Ein Theil kletterte sogar auf die Baume, und selbst Kin--
dern ward es vergönnt uns zu beschauen, indem die zärtlichen Väter
sie auf die Arme nahmen und in die Höhe hielten. Sie zeigten
mit ihren kleinen Fingern auf mich und riefen Totabu. Weiber tru-
gen in Körben Blumen herbei und bekränzten uns aufs Zierlichste.
Raricks Mutter zog aus ihren Ohrlappen die schöne, weiße, lilienarti-
ge Blume, die hier als unentbehrlicher Schmuck, vorzüglich des weib-
lichen Geschlechts, sehr sorgfältig kultivirt wird, und bemühete sich,
sie an meinen Ohren zu befestigen. Ueber alles dies bezeugte das
Publikum seine freudige Theilnahme durch den wiederholten Ausruf
Aidarah. Unterdessen waren einige junge Mädchen beschäftigt, den
Pandanussaft sehr sauber in Muscheln auszupressen, mit denen er
uns gereicht wurde, begleitet von dem konfektartigen Mogan, der aus
der nämlichen Frucht bereitet wird."
Kadu sah Kotzebue nicht wieder, denn er befand sich nicht mehr
in Otdia, wo Kotzebue ihn zurückgelassen hatte, sondern auf der In-
selgruppe Aur, wo er eine Bewohnerin der Insel Ormed geheirathet
hatte. Die Zeit verstrich Kotzebue unter den gutmüthigen Insulanern
von Otdia sehr schnell, und rührend war der Abschied, den sie von
ihm nahmen, als er diese Insel verließ.
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
64
Amerika.
diese stark genug sind, um allein gehen zu können, und bringen ihre
ganze Zeit damit zu, sie zu warten und zu füttern; die Vater machen
ihnen Spielzeug, Helsen sie erziehen und spielen mit ihnen. Niemals
wird ein Kind gezüchtigt oder auch nur ausgescholten, und immer giebt
man ihm, was es verlangt. Auf diese Weise behandelt man die Kin-
der bis zum dritten oder vierten Jahre; die Mütter können sich nie
von ihnen trennen und sterben oft vor Kummer, wenn sie sie ver-
lieren. Aber auch die Kinder beweisen zu jeder Zeit ihren Eltern
Liebe und Achtung und diese väterliche und mütterliche Achtung ist, so
viel man weiß, die einzige Autorität, welche die Eskimos, die keine ei-
gentlichen Häuptlinge haben, anerkennen, und die Befehle ihrer Eltern
werden nie übertreten; selbst bei eintretender Mannbarkeit, die doch die
Kinder der Herrschaft der Eltern entzieht, wird noch immer jener Ge-
horsam geleistet, den sie als eine ihrer heiligsten Pflichten betrachten.
Kapitän Parry fragte einst einen Eskimo, ob er mit ihm reisen wolle,
und erhielt das 7—8mal heftig hintereinander ausgestoßene Wort Nao
(Nein) zur Antwort; nach der Frage wegen der Ursache dieser unge-
stümen Weigerung erwiederte der Eskimo: „Mein Vater würde weinen."
Diese große gegenseitige Liebe der Eltern und Kinder unter ein-
ander ist um so auffallender, als sie mit der den Eskimos gleichsam
tingebornen Gleichgültigkeit und Gefühllosigkeit in Widerspruch steht,
ivelche sie gegen die Leiden und bei dem Tode von Nachbarn und Ver-
rvandten an den Tag legen. Eine Frau pflegt ihren kranken Mann
r lur deshalb, weil sie weiß, daß sein Tod sie in eine hülstose Lage ver-
si rtzen würde; und übernimmt eine andere Person seine Wartung, so
c rkundigt sie sich gar nicht mehr nach ihm. Der Mann seinerseits
verlaßt seine sterbende Frau, ohne sich darum zu bekümmern, ob je-
r.aand für sie sorge und sehr oft geschieht es, daß eine Frau, die keine
Kinder hat, verlassen in ihrer Hütte iliegen bleibt, ohne daß jemand
n ach ihr sieht, ob sie noch am Leben ist oder nicht. Wittwen, so wie
alte und gebrechliche Personen überhaupt werden, wenn sie noch eigne
Kinder haben, mit der größten Nachlaßigkeit behandelt. In Zeiten
des Überflusses erhalten auch freilich sie ihren Antheil von dem ge-
meinschaftlichen Mundvorrathe; bei eingetretenem Mangel aber wird
ihm nur eine sehr geringe Quantität gereicht, und sie kommen, da sie
in ihrer Krankheit verlassen werden, oft allein aus Mangel und Ver-
nachläßigung um. Waisen finden wenig Unterstützung und ein solches
armes Geschöpf wird nur dann von einer Familie an Kindes Statt
angenommen, wenn es ein Knabe ist und sich diese von den Diensten
und der Arbeit des Heranwachsenden Kindes Vortheil versprechen kann.
Noch schändlicher ist es, daß man sogar Hülstose ausplündert. Hat
eine Frau ihren Mann verloren und sitzt, von kleinen Kindern umge-
den, in Schmerz versunken, in ihrer Hütte, so eilen alle Nachbarn
herbei und suchen alles zu entwenden, was die ärmliche Hütte enthält.
Kapitän Lyon war Zeuge einer Szene dieser Art, die er mit folgen-
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Griech en land.
4 70
I / <J
Geringerer, die Grausamkeit gegen Feinde. Die häusliche Einrichtung
der Griechen ist höchst einfach. Einige Möbeln zur Aufbewahrung
dev Kleidungsstücke, Matratzen und Decken, einfaches Kochgeschirr,
einige Kohlenbecken, darin besteht der ganze Hausrath. Stühle und
Tische gebrauchen sie nicht, da sie auf der Erde sitzen und essen. ^Un-
geziefer giebt es in den Hausern sehr viel, als Wanzen, Flöhe
und Lause, auch sieht man Skorpione. Wiel liegt es im Klima, viel
aber gewiß an Unreinlichkeit der Griechen, an der Unsauberkeit in ih-
ren Hausern. Im Sommer schlaft alles im Freien, auf den Dä-
chern, vor den Hausern, auf den Straßen; niemand kann es
vor Hitze in den Hausern aushalten. Das häusliche Leben der Grie-
chen hat eine Menge Einzelheiten aus den Zeiten der alten Griechen.
Fast alles Hausgerath hat eine antike Form. Man sieht dieselben
Wasserkrüge, denselben steinernen Wafchtrog, dieselbe Lampe,
dieselben Kohlenpfannen. Alle Griechen grüßen wie einst die
Athenienser, die flache rechte Hand gegen das Herz gehalten und den
Arm mit einer leichten Beugung des Kopfes sinken lassend. Das
gemeine Volk beider Geschlechter kleidet sich antik. Die Tunika, die
Sandalen, das Kopftuch, der Gürtel, der Schleier stammen aus der
alten Zeit. Der Pflug, das Fischnetz sind Überlieferungen des Alter-
thums. Noch fischt der Grieche wie seine Vater, ackert wie diese mit
denselben weißen Stieren und backt sein Brod in der heißen Asche.
Noch haben Arkadiens Hirten denselben Schaferstab und ihre Hunde
gleichen dem Hunde des Ulysses. Noch weiden auf Arkadiens Flu-
ren Schafe, Ziegen, Rinder, Pferde und Esel durch einander, wie in
der Vaterzeit. Noch jetzt sind die Wohnungen der vornehmen Grie-
chen wie ehemals eingetheilt. Ein großer Saal scheidet das Gebäude
in zwei Hälften, wovon die eine von den Männern, die andere von
der Hausfrau mit ihren Töchtern und Mädchen bewohnt wird. Hier
zünden sie am Abende unter dem gewöhnlichen Gruß: guten Abend !,
die Lampe an, welche die ganze Nacht hindurch brennt, und schon vor
Tags Anbruch sitzen sie wieder bei ihrem hellen Schein, sticken oder
wickeln Seide und erzählen sich Mahrchen, wie die Griechinnen des Al-
terthums. Im Winter hat man in den Zimmern keine Ofen zur
Feuerung; statt derselben bedient man sich einer Feuerpfanne oder Ei-
senplatte, ^ die man mitten in das Zimmer stellt und mit darunter ge-
legten glühenden Kohlen erwärmt, eine Gewohnheit, die mit dem Drei-
füße der Glutpfanne bei den Alten Ähnlichkeit hat. Um diesen klei-
nen Heerd sammeln sich nun im Winter die Frauen und arbeiten
und plaudern nach Herzenslust, wobei stets die Paramana (Amme
des Hausvaters oder der Hausmutter) zugegen ist; denn noch jetzt
haben die Ammen dieselben heiligen Rechte, wie ehemals. Sie ver-
lassen ihre Säuglinge nie mehr; sie folgen ihnen, wenn sie sich der-
heirathen, werden die Vertrauten, die Freundinnen und gewissermaßen
die Gouvernantinnen ihrer Herrschaft. Reiche Frauen gehen selten
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
Osmanisches Reich.
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alles dies weil sie sich für unterthanige Sclaven und Diener eines
Geschicks halten, dem nichts zu widerstehen vermag. Sie besitzen eine
Geschmeidigkeit, die man chnen nur gar zu oft für Höflichkeit ange-
rechnet hat. Es ist die Geschmeidigkeit eines Sklaven, der vor seinem
Oberherrn kriecht, in der angenehmen Hoffnung, sich dafür an dem
Sklaven, der vor ihm kriecht, entschädigen zu können. Sobald der
Türke einen Christenhund oder einen Geringern als er ist, vor sich hat,
so ist es mit der Höflichkeit am Ende; nur Furcht ist das Feuer, wel-
ches den kalten Türken biegsam und geschmeidig macht. Daher es
eine allgemeine Regel ist, ihn nicht mit zu großer Höflichkeit, die er
für Feigheit halt, zu behandeln, sondern ihm jederzeit^ Festigkeit und
Unerschrockenheit zu zeigen, Dabei hat der Türke für Schmeichelei
das offenste Ohr. Wer ihm schmeichelt, kann alles von ihm erhal-
ten; die gröbsten Schmeicheleien und die plumpsten Übertreibungen
werden mit Wohlgefallen aufgenommen. Nichts geht über ihre Träg-
heit; daher sieht man sie viele Stunden des Tages auf Sophas, die
mit Teppichen bedeckt sind, unbeweglich und gedankenlos sitzen. Man
gebe dem Türken seine Arabischen Pferde, seine glanzenden Waffen,
seine Tabakspfeife und seinen Kaffee, dazu seinen Sitz im Schatten,
und er ist meistentheils zufrieden mit dem Loose, welches ihm Allah
(Gott) zutheilte. Die Vergnügungen der Tafel haben wenig Reiz für
ihn; denn kein anderes Volk ist ihm an Mäßigkeit bei Tische gleich.
Aber sein Abgott, seine herrschende Leidenschaft ist die sinnliche Liebe und
Wollust; für weibliche Schönheit zahlt er jeden Preis, und sucht sie unter
allen Nationen auf. Wenn seine erste Frau ihre Frische verliert, so
sucht er eine hübschere; es ist ihm gleichviel ob sie aus Persien, Cir-
cassien, Griechenland oder Amerika kommt. Denn Vielweiberei ist den
Türken, als Muhamedanern durch das Gesetz ihres Propheten erlaubt.
Die Frauen wohnen in einem abgesonderten Theile des Hauses,
der durch Gallerien mit der Wohnung der Männer zusammenhangt,
und Harem heißt, und werden gleichsam zur Keuschheit gezwungen,
indem eine vollkommene Absonderung der Geschlechter Statt findet
und der freie Umgang derselben oder gegenseitige Vertraulichkeit durch
das Herkommen verboten ist. Nie darf ein Diener, selbst kein Ver-
schnittener den Harem betreten. Die Frauen werden nur von weibli-
chen Sklaven bedient, und mit Ausnahme des Ehemanns oder des
Hausvaters bleibt der Harem für alle Männer verschlossen, Die näch-
sten Verwandten sogar, als Brüder, Oheime, Schwiegervater, werden
nur an den beiden Beyrams-Festen, an Hochzeittagen oder bei der
Beschneidung der Kinder zugelassen; auch darf dann ihr Besuch nicht
lange dauern und die Sklavinnen müssen bei der Unterhaltung gegen-
wärtig seyn. Nur mit den nächsten Verwandten, zwischen denen das
Gesetz die Ehe verbietet, darf die Frau unverschleiert sprechen; sonst
aber nie, selbst nicht im Gespräche mit Vettern oder Schwägern den
Schleier ablegen. Diese Vorsicht erstreckt sich auch auf die Ärzte, die
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Allah
(Gott
Extrahierte Ortsnamen: Persien Griechenland Amerika